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Budgets schaffen: So habe ich meinen Geldfluss organisiert

  • boersentratsch
  • 2. Juni
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 25. Aug.

Bevor es ans Börsenparkett geht, ist es wichtig, zunächst einen Überblick über den eigenen Geldfluss zu gewinnen und die aktuelle finanzielle Situation zu verstehen. Stell dir vor, du möchtest an einem Marathon teilnehmen, hast aber noch nie Sport gemacht und startest dann gleich mit einem Trainingsplan für sehr gut trainierte Läufer - wie gesund und erfolgversprechend wäre das? Lass uns lieber Schritt für Schritt gehen und das Tempo langsam steigern.


In den folgenden Zeilen berichte ich, wie ich dabei selbst vorgegangen bin, welche Methoden mir geholfen haben und wie ich meine Finanzen heute organisiere. Eine Anmerkung vorweg: all das habe ich mir über Jahre hinweg erarbeitet, denn früher war mein Verhältnis zu Geld nicht gut. Geld kam irgendwie rein, ging aber fast genauso schnell wieder raus und am Monatsende hoffte ich, das noch etwas davon auf meinem Konto übrig war. Wirklich vorhersagen konnte ich das nicht, geplant war es schon gar nicht, Gedanken habe ich mir einfach nie gemacht. Folglich blieb auch nie wirklich viel übrig, das Ganze war weit weg von strategischem Vermögensaufbau.


Wie organisiere ich meine Finanzen heute?


Zunächst einmal mache ich das nicht einmalig, sondern regelmäßig, vor allem immer dann, wenn sich die Kosten oder Einnahmen ändern, beispielsweise weil eine Elternzeit ansteht.


Wie sieht mein aktueller Geldfluss aus?

- Welche Einnahmen fließen jeden Monat rein?

- Welche Ausgaben fließen jeden Monat raus?


Dazu verwende ich ein Sankey Diagramm (beispielsweise das von Finanzfluss)*, da ich diese visuelle Darstellung grossartig finde, um einen ersten Überblick zu erhalten. Wohin fliesst der Grossteil meines Geldes? Wie stehen die einzelnen Geldströme im Verhältnisse zueinander? Wirkt der Geldfluss in seiner Gesamtheit überhaupt "gesund"?


Parallel dazu trage ich anhand der Belege der letzten drei Monate (Kontoauszüge, Kreditkartenabrechnungen etc.) alle Abbuchungen in eine Excel Liste ein und ordne diese meinen Budgets zu: Leben (= notwendige Ausgaben, die wir zum leben brauchen, d.h. Miete, Lebensmittel, Kita Gebühren, Versicherungen etc.), Freizeit (= 'nice to have' Ausgaben, auf die man notfalls auch verzichten könnte wie Restaurantbesuche, Hobbies, Reisen etc.), Spenden (= mein Patenkind), Weiterbildungskosten (= Sachbücher, Kurse etc.) etc. Danach ziehe ich diese Summen und berechne die prozentuale Verteilung im Vergleich zu meinen Monatseinnahmen.


Wie sehr weicht die Realität gerade von meinen Budgets ab?


Eine allgemein bekannte Faustregel besagt, dass eine gesunde Verteilung der 50-30-20 Regel entspricht. Konkret bedeutet dies: 50% deines Einkommens für die Grundbedürfnisse, 30% für persönliche Wünsche und 20% für Sparen bzw. Schuldenabbau. Diese Richtwerte, habe ich für mich wie folgt adaptiert:

Beispiel meiner monatlichen Budget Verteilung
Beispiel meiner monatlichen Budget Verteilung

"Pay yourself first" ist dabei zu einem meiner wichtigsten Prinzipien geworden. Das bedeutet: Gleich zum Monatsanfang wird meine regelmäßige Investition in ETFs automatisiert von meinem Girokonto abgebucht. Sollte mein Notgroschen nicht vollständig aufgefüllt sein, gleiche ich diesen zuerst aus und investiere dafür für ein bis zwei Monate anteilig etwas weniger. So habe ich heute meinen Geldfluss gut organisiert.


Probiere die Übung gerne selbst aus und falls dir die oben beschrieben Budgets völlig fremd und unrealistisch erscheinen, lass dich davon nicht entmutigen. Die Zahlen lassen sich jederzeit anpassen, und die Budgets können auch schrittweise als Zielgrößen dienen. Es gibt Lebensphasen, in denen eine Investitionsrate von 20% einfach nicht machbar ist. Dennoch solltest du versuchen, langfristig mindestens 10% deines Einkommens zu investieren - vor allem, um später der Rentenlücke vorzubeugen. ETF Sparpläne lassen sich jederzeit flexibel anpassen und genau diese Flexibilität war eines meiner Hauptargumente dafür, dass ich mich selbst um meine Geldanlage kümmern wollte.


Wie geht es nun weiter? Darüber berichte ich in einem der nächsten Blog Beiträge.


*Werbung, da Markennennung unbeauftragt


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